21 Ist Abfallwirtschaft für unser Leben wichtig? Sichern wir uns eine lebenswerte Zukunft durch einen vernünftigen Umgang mit Ressourcen. |
In diesem Adventkalenderfenster wollen wir dieser Frage etwas genauer auf den Grund gehen.
Fachliche Kompetenz, der Wille zu Veränderung, umweltbewusstes Denken und die Freude an der Arbeit sind wichtige Faktoren.
Wusstest du, ….
….dass bei einem Wocheneinkauf von ca. 17 kg Gesamtgewicht, 2,60 kg Verpackungsmüll anfallen?
….dass in der Bundesrepublik Deutschland jährlich 2,8 Mrd. Becher für „Cafe to go“ verbraucht werden?
….dass man aus Kaffeekapseln durch Kompostierung Blumendünger herstellen kann?
….dass nur etwa ein Drittel des anfallenden Plastikmülls wiederverwertet wird?
….dass die hochgelobten und für Lebensmittel so guten „High-Tec-Folien“ nicht recycelt werden können?
….dass aus Abfällen wichtige Rohstoffe gewonnen werden können und es daher wünschenswert ist, dass Abfallprodukte sehr lange im wirtschaftlichen Kreislauf bleiben – Kreislaufwirtschaft versus Lineare Wirtschaft.
… dass Unternehmen ins Österreich mit mehr als 20 MitarbeiterInnen ein Abfallwirtschaftskonzept erstellen müssen und dies alle 7 Jahre erneuert werden muss?
…. dass hinter der Abfallwirtschaft tatsächlich ein Wirtschaftszweig steht, der dazu beiträgt, dass unsere Umwelt geschützt und Rohstoffe nachhaltig weiterverwendet werden?
Im 3. Jahrgang beschäftigen sich SchülerInnen im Unterrichtsgegenstand Betriebswirtschaft und Umweltmanagement mit dem Thema Abfallwirtschaft. Ein ausgesprochen interessantes Thema, das Wissen aus verschiedenen Gegenständen verbindet. Wenn wir uns z.B. in Betriebswirtschaft über das Verfestigen und Stabilisieren von gefährlichen Abfallstoffen unterhalten, dann ist das chemische und physikalische Fachwissen der SchülerInnen sehr hilfreich für das Verständnis.
Die SchülerInnen werden im 1. Semester des 3.Jahrganges auf die Erstellung eines Abfallwirtschaftskonzeptes vorbereitet. Im Unterrichtsprojekt in der letzten Woche vor den Semesterferien starten die SchülerInnen – gut ausgestattet mit viel Wissen und einer Menge an Unterlagen – in Unternehmen, Schulen und andere Organisationen, um dort ein Abfallwirtschaftskonzept neu zu erstellen bzw. zu überarbeiten. Als Grundlage dient ihnen das Abfallwirtschaftskonzept der Schule.
SchülerInnen arbeiten in Teams von 3 – 4 Personen zusammen und müssen als erste Hürde eigenständig einen Partner für das Erstellen eines Abfallwirtschaftskonzeptes finden.
Die wichtigsten Aufgaben der SchülerInnen bestehen darin, die abfallrelevanten Anlagenbereiche zu ermitteln, das Abfallsammelsystem im Unternehmen bzw. in der Organisation darzustellen, eine Aufstellung der anfallenden Abfallarten zu erstellen, Abfallmengen zu schätzen und Kosten bzw. Erlöse zu ermitteln. Wichtig dabei sind aber auch Verbesserungsvorschläge zu Vermeidung bzw. Verminderung des Abfallaufkommens.
Das Ergebnis ist ein behördentaugliches Abfallwirtschaftskonzept, das den Unternehmen bzw. Organisationen zur Weiterverwendung zur Verfügung gestellt wird.
Dieses Projekt der HLUW Yspertal, das es schon seit sehr vielen Jahren gibt, wurde im Jahr 2019 mit dem 3. Platz beim Niederösterreichischen Abfallwirtschaftspreis in der Kategorie Bildungseinrichtungen „Scarbäus“ ausgezeichnet.
Dazu ein aktuelles Beispiel der Schülerin Clara Landstetter aus ihrer Pflichtpraktikumserfahrung im Sommer 2020:
Meine Aufgabe während des Praktikums war es, ein Abfallwirtschaftskonzept für die Busatis GmbH zu erstellen, sowie Maßnahmen für eine korrekte Abfalltrennung umzusetzen. Dabei hatte ich reichlich Unterstützung von Roswitha Musil, der Projektkoordinatorin. Gemeinsam schafften wir es, im gesamten Betrieb eine funktionierende Mülltrennung umzusetzen. Diese Errungenschaft ist für die Busatis GmbH ein wichtiger Schritt in eine umweltbewusste Zukunft. |
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Von Anfang an hatte ich das Gefühl als junge Mitarbeiterin bzw. Praktikantin sehr ernst genommen zu werden. Ich konnte selbstständig arbeiten, doch trotzdem gab es mit Roswitha Musil immer einen Ansprechpartner für Fragen und Anregungen und ich fühlte mich mit meiner Aufgabe nie allein gelassen. Eine solche Chance hätte ich ohne die gute Ausbildung, die ich an der HLUW Yspertal genieße, mit Sicherheit nie bekommen. Des Weiteren war es schön zu sehen, dass das Interesse am Umweltschutz im Betrieb stark vorhanden ist. Viele der Mitarbeitenden hatten große Bereitschaft ihre eigenen Ideen einzubringen und unser Projekt zu unterstützen, wo es nur ging.
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