20  Klimaschutz ist viel zu wenig!

Aber es gibt Hoffnung!

 

 

Heute öffnen wir das HLUW-Adventkalenderfenster Nr. 20. Vierter Adventsonntag und es geht dabei um Hoffnung!

Gerhard Hackl
Direktor der HLUW

 

Der Advent ist eine besinnliche Zeit – das Weihnachtsfest ist eins der wichtigsten Feste der Christen. Viele Christen feiern Weihnachten auch noch so wie es gedacht war. Es geht dabei um Hoffnung.

beitrag direktor kalender 2020

Hoffnung auf eine bessere Welt, Hoffnung auf jemanden der uns zeigt, wie wir eine bessere Welt erreichen. Vor 2.000 Jahren waren die Menschen natürlich noch eher bereit andere Wege zu gehen, weil diese anderen Wege eben diese Hoffnung in sich trugen. Heute sind wir in einer durch Marketing und gesellschaftlichem Druck geförderten Konsumhaltung und für viele Menschen dadurch sehr beschwerlich gewordenen Adventzeit. Neue Wege zu gehen, würde auch bedeuten, das Konsumverhalten zu ändern, vielleicht auch die eine oder andere Bequemlichkeit zu verlieren. Man müsste doch das eine oder andere Mal die eigene Komfortzone verlassen.  Wir haben es aber jedenfalls selbst in der Hand, ob wie unseren derzeitigen Weg weiter gehen, oder einen anderen wählen. Vor der Corona-Krise war der Klimaschutz ein in seiner Wichtigkeit enorm wachsendes Thema und er ist es nach wie vor. Aber wir setzen dabei viel zu tief an. Es geht in Wahrheit um die Änderung unseres Konsumverhaltens, um die Bereitschaft für weniger, nachhaltig erzeugte Produkte oder angebotenen Dienstleistungen aus unserer möglichst nahen Umgebung mehr zu bezahlen. Es geht um die Bereitschaft in der Gesellschaft mitzuwirken und dort seinen Teil beizutragen, so gut man kann. Es geht um die Bereitschaft zu erkennen, was man mit seinem eigenen Verhalten in der Gesellschaft und in der Umwelt bewirkt und der Bereitschaft deshalb sein Verhalten zu ändern! Es geht auch um die Bereitschaft seine eigenen Interessen und Freiheiten zurückzunehmen um anderen mehr Raum zu lassen!

Die Klimakatastrophe wird uns in Österreich laut derzeitigem Forschungsstand in etwa doppelt so stark treffen wie in anderen Gegenden auf unserem Globus – wir werden hier also jedenfalls neue Wege gehen müssen. Es gibt zwei Ideologien, wie man das Problem lösen kann. Die einen – massiv im Wirtschaftsleben stehend - sagen, es wird technisch gelöst werden müssen. Die anderen – oft noch in der Ausbildung befindend, oder in sicheren, geschützten, staatsnahen Jobs – meinen, dass nur durch Verhaltensänderung etwas gerettet werden kann. Das aber interessanterweise oft nicht im eigenen Bereich, sondern man sieht das Fehlverhalten eher bei den anderen und meint dort müsse zuerst angesetzt werden. Die Lösung wird wohl in der Mitte der beiden Ansätze und jedenfalls auch im eigenen Umfeld liegen. Wir an der HLUW beschäftigen uns intensiv mit den analytischen und technischen aber auch mit den verhaltensorientierten Lösungsansätzen, weil man eigentlich nur dadurch zu einer befriedigenden Gesamtlösung kommen kann.

In der christlichen Lehre kommt der Ausspruch „Macht euch die Erde untertan“ vor. Von Zerstörung war dabei nie die Rede! Man könnte den Ausspruch auch mit „Steuert die Vorgänge auf der Erde zum Wohle aller“ interpretieren. Der Umgang mit der Schöpfung und dabei auch automatisch mit den Menschen untereinander ist mehr als deutlich in der christlichen Lehre und Lebensweise vorgegeben. In fast jedem Gottesdienst kommt der Ausspruch „wir alle sind Brüder und Schwestern“ vor. Wir dürfen selbst für uns hineininterpretieren, was zu Brüdern und Schwestern alles dazugehört, um gut nebeneinander leben zu können. 

Die momentane Krise regt uns alle sehr viel zum Nachdenken an. Es gibt Hoffnung! – dieser Ausspruch stammt vom Nachhaltigkeitsökonomen Fred Luks, den wir schon mehrmals an der Schule zu Gast hatten und der uns wieder besuchen wird. Er hat bei uns an der Schule einmal gesagt: „Oft geschieht etwas völlig Unvorhersehbares und es kommt zu einer gravierenden Veränderung. Daher ist eine Krise immer auch eine große Chance“. Der Klimaschutz wird uns weiter als wichtiges Thema begleiten, aber allen die ihn als das größte Problem unserer Zeit sehen, muss ich widersprechen! Es geht generell um den Umgang mit der Erde, die wir Christen eben „Schöpfung“ nennen. Es geht um den Umgang mit allen Ressourcen. Wir wissen, dass es den Urknall gab und dass irgendwann die Evolution folgte. Damals musste man den Menschen halt erklären, was da so an einem Tag nacheinander erschaffen wurde, damit es für alle verständlich war. Wir sprechen heute dennoch von der Schöpfung, weil es ein schöner Gedanke ist, und weil es alles beinhaltet, worum es geht. Wenn wir alle darauf achten, haben wir letztendlich unsere Probleme gelöst.

Ich wünsche uns allen noch eine schöne Adventzeit und ein Weihnachtsfest im ursprünglichen Sinne!

Es gibt Hoffnung!

Gerhard Hackl
Direktor der HLUW

 

Zurück zur Adventkalenderübersicht

grafiken_adventkalender_web_version_1.jpg